Grundsätze


Wie Nicasol Entwicklungszusammenarbeit effizient und wirkungsvoll gestaltet:

  1. Selbsterhaltende Projekte initiieren
Menschen in Entwicklungsländern leben meist nur in der Sorge darüber, was es morgen zu essen gibt oder eben nicht. Sie haben keine Ressourcen frei für allgemeine Aufgaben, die eigentlich der Staat erledigen sollte. Projekte wie unsere Saatgutbanken unterstützen die Beteiligten im Sichern ihres Alltags und sorgen für Nahrung und Arbeit. Sie sind so angelegt, dass sie nach der Startinvestition zu eigenfinanzierenden Selbstläufern werden.

  1. Investitionen in Bildung und Produktivität
Der Langzeiteffekt jedes investierten Cents ist immer zu hinterfragen. Speziell Ausbildung in handwerklichen Fähigkeiten wie Wasser- oder Elektroinstallation bringt sofort Effekte auf allen Seiten: Arbeit für die Ausgebildeten, die Chance auf Modernisierung auch für kleinste Auftraggeberinnen und Auftraggeber. Auch die direkte Investition in technische Verbesserungen wie z. B. Wasserversorgungssysteme bringt langfristig Nutzen.

  1. Keine kostenlosen Leistungen
Wo Infrastrukturen geschaffen werden, dürfen sie nicht völlig kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Die von uns unterstützten Wassersysteme mit Zähler und Abrechnung gehören zu den wenigen, bei denen Wasser mit Bedacht entnommen wird und die so rund um die Uhr funktionieren. Die Einnahmen ermöglichen Wartung und Instandhaltung.

  1. Geld und Know-how statt Sachleistungen
Hilfsgüter, die ins Nehmerland geliefert werden, konkurrieren fast immer Güter und Leistungen der Einheimischen. Deshalb senden wir in der Regel Geld statt Güter nach Nicaragua. Das geht so weit, dass wir auch in Werkstätten und Ausbildung investieren, die zur Umsetzung der Projekte notwendig sind. Das lässt die ganze Wertschöpfung im Empfängerland und macht aus jedem gespendeten Euro mehr.

  1. Direkte Präsenz vor Ort
Durch die Zusammenarbeit mit CHICA – dem Koordinationsbüro der österreichischen Solidaritätsgruppen in Nicaragua –, das die Projekte vor Ort organisatorisch und wissenschaftlich begleitet, und durch die Präsenz unseres (wie wir alle ehrenamtlich tätigen) Obmanns vor Ort, können die Aktivitäten optimal umgesetzt und kontrolliert werden.

  1. Multiplizierbare Modelle schaffen
Viele Entwicklungsaktivitäten mögen zwar ambitioniert sein, sind aber der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein. Deshalb konzentriert sich Nicasol darauf, Modellprojekte zu schaffen, die schlussendlich von Regierungen und großen Organisationen aufgegriffen und auf eine breite Basis gestellt werden sollen, um wirklich umfangreiche Veränderungen zu verwirklichen. Z. B. das aus unserem Umfeld stammende Schulfrühstücksprojekt wurde zu einem nationalen Programm. Unsere Saatgutbanken, die Öko-Herde und neu die geplante Fotovoltaik für Wasserversorgungssysteme haben ebenfalls das Zeug dazu, in anderen Regionen – auch außerhalb Nicaraguas – umgesetzt oder von anderen Organisationen multipliziert zu werden.

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