Kirchenfürsten bereiten sich auf den Kampf um therapeutischen Schwangerschaftsabbruch vor


Führer von Religionsgemeinschaften nutzten ihre letzten Predigten des Jahrzehnts um weiter gegen das Kippen des Verbots von therapeutischen Schwangerschaftsabbrüchen zu kämpfen.

Seit 2006 sind alle Schwangerschaftsabbrüche in Nicaragua illegal, aber es gibt Gerüchte, dass sich dies bald ändern könne. Frauen- und Menschenrechtsorganisationen forderten ein Ende der Bestrafung von therapeutischem Schwangerschaftsabbruch und argumentierten, dass dieses Gesetz verfassungswidrig sei. Während das Oberste Gericht noch über den Fall entscheiden soll, zirkulierten Gerüchte, nach denen das Gericht Anfang kommenden Jahres zu Gunsten der Frauen entscheiden werde.

Aus Furcht vor dieser Möglichkeit hat die katholische Kirche begonnen, ihre Anhänger gegen jede Form des Schwangerschaftsabbruchs zu mobilisieren. Die Kirche hat die Zeit vom 27. Dezember bis 3. Januar zu "nationalen Tagen des Gebets für die Familie" erklärt.
Die katholischen Kirchenfürsten sagten, die katholische Kirche betrachte die Möglichkeit, den therapeutischen Schwangerschaftsabbruch wieder zu ermöglichen, als eine ungerechte Redefinition der „Familie“.

Erzbischof Leopoldo Jose Brenes warnte die Gemeinden bei seiner Predigt am 27. Dezember in der Kathedrale Managua, „weil die Familie so schön ist, hat sie so viele Feinde“. Er rief die Menschen dazu auf, sich darüber bewusst zu sein, dass „Organisationen, die große Geldmengen investieren, um die Basis dieser Gesellschaft zu zerstören, die Familie zerstören wollten.“

Der päpstlicher Nuntius Fr. Henry Josef Nowacki sagte bei der gleichen Messe, dass sich die Nicaraguaner „darauf festlegen sollten, mit aller Kraft die Familie und Achtung des Lebens der Menschen von dem Moment der Zeugung an zu verteidigen.“

Als er nach der schlimmen Situation gefragt wurden, wenn das Leben der Mutter in Gefahr sei - einer Situation, bei der ein therapeutischer Schwangerschaftsabbruch notwendig sei - antwortete Monsignore Silvio Fonseca vom Büro der Familie, dass der Arzt sein Bestes tun müsse, um das Leben von Beiden zu retten.

Protestantische Sektenführer äusserten sich  ähnlich bei einem Besuch im Dezember beim liberalen Vizepräsidenten der Nationalversammlung und forderten das derzeitige Gesetz als Verfassungsgesetz zu betonieren.

(El Nuevo Diario, 27. Dez; Radio La Primerisima am 27. Dez.)

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